Das Eiscafé Siebert an der Adelsbergstraße Nr. 179
Mit dem Bau des Südverbundes mussten eine Reihe von Gebäuden auch in Adelsberg weichen. Unter den betroffenen Häusern befand sich auch das Eis-Café Siebert an der Adelsbergstraße, welches seit 1992 bestand und im März 2004 als einziges Wohnhaus in Adelsberg abgerissen werden musste. Das Haus beherbergte außerdem eine Kürschnerei (gegründet 1948) - in ihm lebten seit 3 Generationen die Familie Siebert. Das Café konnte leider nicht wieder neu errichtet werden. Im folgenden sind Bilder zu sehen, die Torsten Siebert kurz vor Abriss seines Hauses photographierte.
Das Eiscafé Siebert mit Kürschnerei, Adelsbergstraße Nr. 179,
im März 2004 abgerissen
Das Gemälde befand sich auf der Wand des Treppenhauses.
Zum Vergrößern anklicken.
Das untere Bild zeigt das Gemälde (3m x 2m), welches zur Kürschnerei gehörte und das viele Besucher des Cafés bewundern konnten. Leider mußte es, da es auf die Wand gezeichnet war, ebenfalls mit abgerissen werden. Zum größeren Betrachten bitte anklicken.
Folgende Luftaufnahmen zeigen das Gebiet rund um das Café, Adelsbergstraße Nr. 179, kurz vor dem Abriss. Man erkennt im oberen Teil die beginnenden Erdarbeiten.
Fahren Sie mit der Maus über die Bilder, dann sehen Sie die Markierungen des Hauses und
den Verlauf des Südverbundes.
Ein Gedicht aus der Adelsberger Schulzeit - Verfasser unbekannt
(Quelle: Gottfried Lehmann)
In einer denkbar schlechten Zeit
hieß es für uns: Es ist soweit!
Es galt acht Jahre Schulbank drücken
und uns're Lehrer zu beglücken.
Ein Reinfall von besond'rer Güte
war uns're erste Zuckertüte:
Im Gegensatz zu heut'gen Tagen
ließ sich die Tüte prima tragen.
Beim Auspacken, wie staunten wir;
die Hälfte war nur Packpapier!
Ein paar Bonbons, ein Päckchen Keks
auf Zuckermarke, Abschnitt „sechs",
das war der Start zum Schulbeginn.
Recht schnell schwand uns're Freude hin.
Wie mussten uns're Eltern laufen,
um Kleidung für uns einzukaufen.
An Mode konnten sie nicht denken.
Aus Urgroßmutters Kleiderschränken
holten sie alten Stoff heraus
und nähten Kleid und Hose d'raus.
Die jungen Herren ließ man los
mit langen Strümpfen, kurzer Hos`,
mit Leibchen, heute unbekannt,
oftmals tat's auch ein Gummiband.
Wir wurden nicht so richtig warm,
recht häufig gab es Luftalarm.
Mit einer Schule war's dann aus:
Sie wurde Wehrmachtskrankenhaus.
Die andere Schule übervoll.
Man fand 'ne Lösung, die war toll:
Ein Gasthaus, ist es noch so klein,
lädt meist zu frohem Treiben ein.
Doch waren damals bös' die Tage,
da gab's am Stammtisch keine Lage!
Wir mussten in der Kneipe sitzen,
um uns beim Lernen zu erhitzen.
Es kamen dann die Nachkriegsjahre
in denen alles Mangelware.
Wir liefen damals voller Stolz
mit Schuh'n aus Igelit und Holz.
Die Lehrer war'n in schlimmer Lage,
denn uns bewegte nur die Frage:
"Wann gibt es wieder was zu essen?"
Der Unterricht war bald vergessen!
Die Schulspeisung ward eingeführt,
und jeder war davon berührt.
Ein mancher nun die Schule liebt,
weil's dort etwas zu beißen gibt.
Etwas, was wir recht lustig fanden:
Kopfinspektion der "Mätzeltanten"
Die Klasse schaute unbeirrt
bei wem 'ne Laus gefunden wird.
Im Sommer ging es unverzagt
auf die Kartoffelkäferjagd.
Mit jedem Tier, was unbekannt
sind wir zum Lehrer hingerannt.
Wir haben uns dabei geschunden,
den Käfer jedoch nicht gefunden.
Um uns vom Schmutze zu befrei'n
lud mancher Teich zum Baden ein.
In's Wasser sind wir ungezwungen
mit Unterhosen reingesprungen.
Dann kam für uns 'ne harte Pflicht:
Vier Jahre Russischunterricht!
Die Sprache mochten wir nicht leiden,
aus diesem Grund gab's Strafarbeiten.
Das Schreibpapier war damals knapp;
wir schnitten Zeitungsränder ab
und schrieben, fanden wir's auch doof,
darauf den "Starü Philosoph".
Doch, wenn ein Schüler gar zu faul
gab Löblein Ott` ihm paar auf´s Maul.
Vom Russischwortschatz ist uns allen
der größte Teil schon längst entfallen.
Geblieben ist uns bestenfalles
nur: "Ja ne snaju", das ist alles.
Auf deutsch heißt das: "Ich weiß es nicht!"
Wir sagten's oft im Unterricht.
Schau'n wir heut auf die Zeit zurück,
fällt uns noch ein so manches Stück,
ein mancher Streich, so mancher Spaß.
Genug der Worte, hoch das Glas!
Ein Gedicht aus der Adelsberger Schulzeit - Verfasser unbekannt
(Quelle: Gottfried Lehmann)
In einer denkbar schlechten Zeit
hieß es für uns: Es ist soweit!
Es galt acht Jahre Schulbank drücken
und uns're Lehrer zu beglücken.
Ein Reinfall von besond'rer Güte
war uns're erste Zuckertüte:
Im Gegensatz zu heut'gen Tagen
ließ sich die Tüte prima tragen.
Beim Auspacken, wie staunten wir;
die Hälfte war nur Packpapier!
Ein paar Bonbons, ein Päckchen Keks
auf Zuckermarke, Abschnitt „sechs",
das war der Start zum Schulbeginn.
Recht schnell schwand uns're Freude hin.
Wie mussten uns're Eltern laufen,
um Kleidung für uns einzukaufen.
An Mode konnten sie nicht denken.
Aus Urgroßmutters Kleiderschränken
holten sie alten Stoff heraus
und nähten Kleid und Hose d'raus.
Die jungen Herren ließ man los
mit langen Strümpfen, kurzer Hos`,
mit Leibchen, heute unbekannt,
oftmals tat's auch ein Gummiband.
Wir wurden nicht so richtig warm,
recht häufig gab es Luftalarm.
Mit einer Schule war's dann aus:
Sie wurde Wehrmachtskrankenhaus.
Die andere Schule übervoll.
Man fand 'ne Lösung, die war toll:
Ein Gasthaus, ist es noch so klein,
lädt meist zu frohem Treiben ein.
Doch waren damals bös' die Tage,
da gab's am Stammtisch keine Lage!
Wir mussten in der Kneipe sitzen,
um uns beim Lernen zu erhitzen.
Es kamen dann die Nachkriegsjahre
in denen alles Mangelware.
Wir liefen damals voller Stolz
mit Schuh'n aus Igelit und Holz.
Die Lehrer war'n in schlimmer Lage,
denn uns bewegte nur die Frage:
"Wann gibt es wieder was zu essen?"
Der Unterricht war bald vergessen!
Die Schulspeisung ward eingeführt,
und jeder war davon berührt.
Ein mancher nun die Schule liebt,
weil's dort etwas zu beißen gibt.
Etwas, was wir recht lustig fanden:
Kopfinspektion der "Mätzeltanten"
Die Klasse schaute unbeirrt
bei wem 'ne Laus gefunden wird.
Im Sommer ging es unverzagt
auf die Kartoffelkäferjagd.
Mit jedem Tier, was unbekannt
sind wir zum Lehrer hingerannt.
Wir haben uns dabei geschunden,
den Käfer jedoch nicht gefunden.
Um uns vom Schmutze zu befrei'n
lud mancher Teich zum Baden ein.
In's Wasser sind wir ungezwungen
mit Unterhosen reingesprungen.
Dann kam für uns 'ne harte Pflicht:
Vier Jahre Russischunterricht!
Die Sprache mochten wir nicht leiden,
aus diesem Grund gab's Strafarbeiten.
Das Schreibpapier war damals knapp;
wir schnitten Zeitungsränder ab
und schrieben, fanden wir's auch doof,
darauf den "Starü Philosoph".
Doch, wenn ein Schüler gar zu faul
gab Löblein Ott` ihm paar auf´s Maul.
Vom Russischwortschatz ist uns allen
der größte Teil schon längst entfallen.
Geblieben ist uns bestenfalles
nur: "Ja ne snaju", das ist alles.
Auf deutsch heißt das: "Ich weiß es nicht!"
Wir sagten's oft im Unterricht.
Schau'n wir heut auf die Zeit zurück,
fällt uns noch ein so manches Stück,
ein mancher Streich, so mancher Spaß.
Genug der Worte, hoch das Glas!
Konfirmationen in den Jahren 1950 und 1952
und ihre Schulklasse in der Herderschule um 1948
Frau Helga Plaul, geb.Liebers, eine ehemalige Adelsbergerin (wohnhaft von 1938 bis 1958 in der Georgistraße), sendete uns freundlicherweise zwei Fotografien von Konfirmationen aus den Jahren 1949 (oberes Bild) und 1952 (unteres Bild) zu. Auf beiden Bildern ist auch der damalige Pfarrer Jähkel zu erkennen.
Konfirmanden mit Pfarrer Jähkel vor der Kirche Adelsberg,
darunter auch der Bruder von Frau Plaul, Günter Liebers, 1950
Konfirmanden mit Pfarrer Jähkel vor der Kirche Adelsberg, 1952
Nachfolgend sehen Sie Photographien von Frau Plaul, die um 1948 entstanden. Sie zeigen ihre Schulklasse der Herderschule im oberen Ortsteil. Jahrgang 1938. Lehrer Bonitz ist ebenfalls auf den Bildern zu sehen.
Schulkinder des Geburtsjahrgangs 1938 in der Herderschule, um 1948.
Man beachte die Schulbänke mit den eingelassenen Tintenbehältern und die hölzernen
Kästchen für das Schreibzeug.
Lehrer Bonitz vor seiner Klasse in der Herderschule, um 1948.
Erinnerungen an das Schulfest 1948
Die Schule des oberen Ortsteils von Adelsberg, die Hindenburg-Schule, wurde am 14. Februar 1945 Opfer der Bombenangriffe - ihr Dachstuhl brannte ab. Die Feuerwehr verhinderte ein noch größeres Ausbreiten der Flammen und so konnte die Brandruine für den Wiederaufbau gesichert werden.
Aus Anlaß des Wiederaufbaus der oberen Volksschule 1947/ 1948 (später "Herder-Schule") sowie der Erneuerung der unteren Volksschule, veranstaltete man vom 18. bis 20. September 1948 ein Schulfest.
Seite aus dem Programm des Schulfestes vom 18.-20. September 1948
Der Festzug, so steht es auf dem Programm, "bewegt sich Dorfstraße [heute Adelsbergstraße]- Reichenhainer Straße [heute Cervantesstraße] - An den Linden [heute Turgenjewstraße] - Maxim-Gorki-Straße [heute Majakowksistraße] - Freiliggrathstraße [heute Dreiserstraße] - Ernst-Georgi-Straße - Dorfstraße bis Stopp´s und zurück zum Festplatz."
Der Festumzug kam auch an der ebenfalls erneuerten unteren Schule der Volksschule mit Verbandsberufsschule, vorbei (später "Pestalozzi-Schule"). Die untere Volksschule mußte 1947/48 komplett renoviert werden, da sie ab 1944 als Lazarett genutzt wurde. Hier machte Gottfried Reichel einige Fotos, u.a. der Klasse 7, der seine Schwester Gertrud angehörte. Die Aufnahmen stammen vom Original-Negativ.
Schülerinnen von Klasse 7 der unteren Schule 1948/49.
Sie gestalteten zum Schulfest das Märchen "Dornröschen"
Festlich ging es schon zu-auch hoch zu Roß (v.l.n.r.):
Walburg Uhlmann, zu Pferde: Renate Arnold (das "Dornröschen") und Gertrud Reichel (der "Prinz")
Links das Gebäude der Verbandsberufsschule, rechts das der Volksschule
Die Volksschule im Unterdorf (später "Pestalozzi-Schule")
Am 22.02.1999 macht Gottfried Reichel einen letzten Schnappschuss von seiner ehemaligen Volksschule - zufällig kann er den Abriss der letzten Mauern fotografisch festhalten:
Letzte Abrissarbeiten der unteren Volksschule am 22.02.1999
Über die Geschichte der Volksschule und Verbandsberufsschule lesen Sie hier!
Das Sportfest der Skifahrer in Adelsberg am 18./ 19. Januar 1947
Eineinhalb Jahre nach dem 2. Weltkrieg organisierte Siegfried Pflücke (für die Jugend von Adelsberg seit dem Wintersportfest 1940/41 ein Skilauf-Idol) zusammen mit der Jugendgruppe des Ortes ein Wintersportfest. Am 18. Januar 1947 trafen sich bei stürmischem Ostwind ca. 350 Teilnehmer an "Stopps Restaurant" zum Langstreckenlauf. Abends traf man sich dann auf dem Adelsbergturm zum Tanz.
Der Gastwirt Helmut Haase überreichte jedem Teilnehmer ein Erinnerungs-Abzeichen:
An die Teilnehmer des Wintersportfestes vom Gastwirt des
Adelsbergturmes Helmut Haase verliehenes Erinnerungs-Abzeichen, 18.01.1947
Tags darauf (19. Januar 1947, Sonntag) erfolgte der Tor- und Abfahrtslauf.